Wenn der Regen kommt
Es ist dieser Moment, in dem der Himmel kippt. Der Wind dreht, die ersten Tropfen treffen dein Gesicht. Du ziehst die Kapuze hoch, hörst das Prasseln auf dem Stoff, spürst, wie sich die Welt um dich herum verlangsamt. Und dann passiert etwas Unerwartetes: Nicht das Wetter wird zum Problem – sondern zur Einladung. Zurück zur Stille. Zurück zu dir.
Wer draußen unterwegs ist, weiß: Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur eine schlechte Vorbereitung – und manchmal auch schlechte Laune. Doch mit der richtigen Ausrüstung wird selbst ein Regenguss zur Atempause. Eine gute Regenjacke schützt nicht nur vor Nässe, sondern auch vor innerer Unruhe.
Was deine Jacke mit deinem Inneren zu tun hat
Eine Regenjacke ist wie ein äußeres „Ich hab dich" an stürmischen Tagen. Sie sagt: Ich kümmere mich um das Außen, du kannst dich um dein Innen kümmern.
Details mit Bedeutung
Die Kapuze – schützt deinen Kopf, ja. Aber sie macht noch etwas: Sie schirmt ab. Von Reizen. Von Lärm. Wie ein tragbarer Rückzugsort. Stell dir vor, du gehst durch den Wald, es regnet. Du hörst nur dein Atmen, das leise Trommeln auf Stoff. Eine Einladung zur Klarheit.
Wann hast du zuletzt bewusst Reize abgeschirmt, um bei dir anzukommen?
Taschen an der richtigen Stelle – klingen banal. Doch wer draußen steht, durchgeweicht und windzerzaust, weiß: Zugänglichkeit ist Fürsorge. Für dich. Für das, was du brauchst, wenn du unterwegs bist – in der Landschaft und in deinem Leben.
Was trägst du immer bei dir, das dir Halt gibt – emotional, symbolisch oder tatsächlich?
Reißverschlüsse und Belüftung – sie lassen dich atmen. Nicht nur körperlich. Auch mental. Denn Druck entsteht oft durch zu viel – zu viel Hitze, zu viele Gedanken, zu viele Schichten. Öffnen hilft. Immer.
Stell dir bei jedem Ausatmen vor, du öffnest einen Reißverschluss und lässt Druck entweichen. Was fühlst du?
Verstellbare Bündchen – sie halten Dicht. Sie sagen: Ich bestimme, was zu mir durchdringt. Und was nicht. Genau wie du das auch darfst – mit Meinungen, mit Lärm, mit Erwartungen.
Wo könntest du deine "Bündchen" enger ziehen, um dich vor unnötigen Einflüssen zu schützen?
Kleine Übung für unterwegs: "Regen-Check-In"
Beim nächsten Regenspaziergang (oder auch nur im Niesel):
- Zieh bewusst deine Jacke an. Nimm wahr, wie sie sitzt, schützt, abschirmt. Was fühlst du?
- Stell dich für eine Minute still in den Regen. Was passiert in dir, wenn du nicht flüchtest?
- Geh los – langsam. Jeder Schritt ist ein: „Ich bleibe." Jeder Tropfen: ein Gedanke, der einfach weiterzieht.
- Notiere dir danach: Was habe ich außen gespürt – und was innen?
Fazit: Der Schutz kommt von innen – und außen
Eine gute Regenjacke ist nicht nur Technik. Sie ist ein Versprechen: Du kannst dich zeigen, auch wenn das Wetter rau wird. Und manchmal brauchst du genau das, um dich daran zu erinnern: Du bist nicht hier, um nur bei Sonnenschein zu glänzen.
Geh raus, gerade wenn's regnet. Teste deine Jacke – und deine Haltung. Spür den Tropfen auf der Haut und die Ruhe, die folgt, wenn du nicht mehr kämpfst. Denn Wandern ist kein Weglaufen. Es ist ein Heimkommen. In dir. Mit allem, was du trägst – und allem, was dich trägt.



